Mit dem Schulfreund an der Seitenlinie

04.06.21   

(FuPa) Eine kleine Bombe platzte am Donnerstagabend beim FSV Grün-Weiß Stadtroda.
Denn die "Möhre" präsentierte das neue Trainerteam. Mit Tino Berbig wurde ein namhafter Coach gefunden, der gemeinsam mit Peter Dauel das Landesklasse-Topteam in die neue Saison führen wird.
Dabei verbindet das neue Trainergespann eine jahrelange Freundschaft. "Der Lange und ich kennen sich seit dem wir zehn Jahre alt sind. Wir sind in einem Viertel aufgewachsen und der Kontakt ist nie abgerissen. Auch unsere Frauen und die Kinder verstehen sich prima", erklärt Peter Dauel die persönliche Verbindung.
 
Das Tino Berbig die Abbiegung in Richtung Profi-Fußball nahm, hatte dabei keine negativen Aspekte auf die Männerfreundschaft. Berbig machte sich als gestandener Torwart einen Namen, spielte 2. Bundesliga mit dem VfL Osnabrück und sammelte mehr als 300 Spiele in der Regionalliga und 3. Liga für den FC Carl Zeiss Jena, Dynamo Dresden und Wacker 90 Nordhausen. "Natürlich können wir da viel von ihm lernen und von seiner Erfahrung profitieren. Er hat ja einige Trainer in seiner langen Karriere erlebt", freut sich Peter Dauel auf die Zusammenarbeit mit seinem Schulfreund.
 
Nach dem Steffen Richter seinen Abschied von der "Möhre" bekannt gab (wir berichteten), sprach der FSV Grün-Weiß Stadtroda Dauel das volle Vertrauen aus. Allerdings war dem 41-Jährigen klar, dass er auch in Zukunft im Trainerteam arbeiten möchte und so machte er sich auf die Suche nach dem "Mann an seiner Seite". "Ich freue mich, dass es geklappt hat. Ich wusste um seine beruflichen Veränderungen nach 20 Jahren Profifußball. Ich hatte klare Vorstellungen unter welchen Bedingungen ich die Mannschaft weiter betreuen werde. Dabei geht es mir neben dem Spaß, um ein gewisses fußballerisches Niveau. Für ein Trainerteam ist mir die Kommunikation aber auch eine gewisse Streitkultur wichtig. Ich weiß, dass Tino und ich uns auch mal anschreien können, aber am Ende an einer gemeinsamen Lösung interessiert sind. In Zwätzen hatte ich mit Woltus (Anm. der Red. Thomas Wolter) und jetzt mit Richtus (Anm. d. Red. Steffen Richter) immer eine solche Zusammenarbeit. Mir war klar, dass es jetzt nur ein, zwei Kandidaten gab. Und am Ende hat es mit dem "Langen" geklappt", erklärt Peter Dauel die Aspekte der Trainersuche.
Als gleichberechtigtes Trainerteam gilt es nun nach der langen Corona-Pause Fahrt aufzunehmen. Mit der Bekanntgabe von Tino Berbig als Trainer ist zumindest mal ein erster Knaller an der Roda gezündet worden. "Für Tino war es wichtig, dass er mit einer Mannschaft auch in dieser Klasse guten Fußball spielen kann. Denn wir reden ja nicht von 3. Liga oder Regionalliga. Und wir haben das Potential um Platz Eins mitzuspielen - wie aber auch fünf, sechs andere Teams in der Liga", erklärt Peter Dauel den sportlichen Reiz für die 40-jährige Torwartlegende in Stadtroda.
Die Nachricht von der Verpflichtung Berbigs machte am Donnerstag wie ein Lauffeuer die Runde beim Training des FSV Grün-Weiß Stadtroda. "Wir hatten einen tollen Abend und die Mannschaft hat gesehen, dass wir uns nach der langen Pause im Verein gekümmert haben. Das war ein guter Auftakt. Wir haben nach sieben Monaten Pause aber einen langen Weg vor uns, das hat man auch gesehen. Es geht für jeden jetzt bei Null los", so der Eindruck der ersten Einheit unter dem Trainerteam Dauel/Berbig.
Und um sich weitere Eindrücke zu verschaffen, wurde für den kommenden Dienstag ein erstes Testspiel gegen den SV Hermsdorf (Anstoß 19 Uhr) vereinbart. Es wird die Premiere für Tino Berbig an der Seitenlinie der Grün-Weißen. Nach seiner aktiven Laufbahn schnupperte er nur interimsweise mal ins Trainergeschäft bei Wacker Nordhausen. Viel mehr war er bis zur Insolvenz des Nordthüringer Traditionsverein als Sportlicher Leiter im Südharz tätig.