Eine Entscheidung für die Familie

02.06.21   Fupa-Bericht

Keine Entscheidung gegen den Fußball

Der FSV Grün-Weiß Stadtroda verliert nach fünf erfolgreichen Jahren seinen Cheftrainer.

Steffen Richter teilte dem Verein mit zukünftig nicht mehr für die „Rod’sche Möhre“ an der Seitenlinie zu stehen. Die Gründe dafür sind allerdings keinesfalls sportlicher Natur.

„Mein Abschied hat nichts mit der sportlichen Situation oder Perspektive zu tun. Es sind rein private, familiäre Gründe. Deshalb muss ich diesen Schritt zurück machen. Die Pause brauche ich um für meine Familie da zu sein. Es ist keine Entscheidung gegen den Fußball und ich gehe in Freundschaft“, erläutert der 37-Jährige seinen Abschied aus Stadtroda gegenüber FuPa Thüringen.

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Im Winter 2015 war Steffen Richter vom SV SCHOTT Jena zum FSV Grün-Weiß Stadtroda gekommen. „Ich wollte eigentlich damals eine Pause machen. Doch dann kam die Anfrage und ich habe ein halbes Jahr als Co-Trainer von Jürgen Raab die Mannschaft kennenlernen können“, blickt Steffen Richter zurück. Ab 2016/17 stand er selber dann als Chef an der Seitenlinie. Mit den Plätzen Zwei, Drei, Vier, Sechs und Vier mischte Richter in seiner fünfjährigen Amtszeit immer im Spitzenfeld der Landesklasse 1 mit. „Natürlich hätte ich gerne noch den Aufstieg in die Thüringenliga mit den Jungs gefeiert. Das macht mich schon etwas traurig“, so der scheidende Möhre-Trainer.

 

„Es gibt ein lachendes und ein weinendes Auge was meinen Abschied angeht. Ich denke wir haben ein Vermächtnis in Stadtroda geschaffen. Aus Fremden und Spielern sind Freunde geworden. Das ist schon etwas besonderes“, sagt Steffen Richter zur besonderen Beziehung, die in seiner fast sechsjährigen Zeit an der Roda entstanden ist. Und ergänzt: „Allerdings muss ich eine Sache zu 100 Prozent machen können, sonst fühle ich mich nicht wohl. Und dies ist mir zeitlich aktuell nicht möglich.“

Doch der 37-Jährige wird nicht gänzlich auf den Fußball verzichten. „Ich werde mich weiterhin um die medizinische Betreuung der Jungs kümmern und sicher auch zu den Spielen nach Stadtroda gehen. Außerdem hab ich ja letztes Jahr beim KFA den Vorsitz des Qualifizierungsausschusses übernommen. Dazu habe ich mich in Berlin-Wannsee schon mit der Elite-Jugend-Lizenz weitergebildet. Hier steht noch die Prüfung aus. Ich möchte zukünftige Trainer nach besten Wissen und Gewissen auf die veränderten Aufgaben in dieser Zeit vorbereiten“, bezieht sich Richter auf seine weiteren Aufgabenfelder im Amateurfußball. Und mit dem Blick in die Zukunft und dem Heranwachsen der Kinder werden die Freiräume für den Familienvater auch wieder größer werden. „Ich gehe davon aus, dass ich eines Tages wieder auf einer Trainerbank sitze. Mich freut auf jeden Fall welche Resonanz ich jetzt bekomme - egal ob von ehemaligen Spielern, gegnerischen Trainern, Spielerfrauen oder sonst wem. Das ist eine Wertschätzung für meine geleistete Arbeit“, so Richter abschließend.

Mit Peter Dauel wird der bisherige Co-Trainer auch in Zukunft dem Trainerteam des FSV Grün-Weiß Stadtroda angehören. Wie die sportlich Verantwortlichen für die Spielzeit 2021/22 personell aussehen, wird die „Möhre“ am Donnerstagabend bekanntgeben.