Vorbereitet für den Tag X

14.03.21   Zwischen Video-Vorstandssitzung und Vereinsfest: das Leben während Corona bei GWS

(»»OTZ+) Bei den kleinen und großen Fußballern des FSV Grün-Weiß Stadtroda plant man schon den Tag X, wenn wieder im Roda-Stadion oder in der Sporthalle Fußball gespielt werden kann.

An einen Trainingsbeginn vor dem Ende der Osterferien denkt bei den Grün-Weißen im Moment allerdings niemand. „Unser Hygienekonzept steht. Der Hygienebeauftragte ist auch jeder Zeit in der Lage, das Konzept zu ergänzen oder den aktuellen Bedingungen anzupassen. Daran wird es nicht scheitern. Wenn wir grünes Licht bekommen, wollen wir sofort loslegen und nicht noch weitere Wochen verstreichen lassen“, sagt der Vereinsvorsitzende Harald Kramer.

Die Vorstandsarbeit beim FSV erfolgt seit Wochen ausschließlich via Laptop. Die vom Landessportbund (LSB) Thüringen zur Verfügung gestellte, elektronische Arbeitsfläche im Netz bietet die Grundlage, damit sich die Mitglieder des Vorstands regelmäßig sehen und hören.

Auch mal ein Bierchen zur Sitzung

„Diese Form der Vorstandsarbeit war vor allem in der Anfangszeit für viele von uns schon etwas gewöhnungsbedürftig. Aber sie bringt aus meiner Sicht auch Vorteile“, sagt Kramer. „Denn alle Mitstreiter sind sehr konzentriert und diszipliniert. Es kann keiner dazwischenreden. Dann würden die anderen nichts verstehen.“

Einen weiteren, nützlichen Nebeneffekt will Kramer aber nicht verheimlichen: Die Sitzungen via Bildschirm dauern jetzt „nur noch“ anderthalb Stunden, sonst waren es zweieinhalb oder drei Stunden. Als Dauerlösung sieht der Vereinschef diese Form der Kommunikation nicht. „Uns allen fehlt dieses Gemeinschaftsgefühl, was das Leben in einem Verein so unschätzbar und einzigartig macht. Deshalb engagieren wir uns, deshalb sind wir alle Grün-Weiße. Da gehört es dazu, dass man sich gegenübersitzt, dass man auch mal herumplänkelt, dass man vielleicht Bierchen zusammen trinkt. Das fehlt.“

Vereinsfest soll 2021 stattfinden

Das Corona-Jahr führte bei den Grün-Weißen nicht zu einer Welle von Abmeldungen der Mitglieder. „Es gab Vereinswechsel, die sind aber völlig normal“, sagt Kramer.

Gefreut habe er sich über die gestiegene Bereitschaft der Eltern, bestimmte Aufgaben zu übernehmen. „Das zeigt uns, dass die Leute mit dem Herzen hinter dem Verein stehen.“ Das 2020 abgesagte Vereinsfest im Roda-Stadion soll in diesem Jahr stattfinden. Ursprünglich wollten die Verantwortlichen das letzte Heimspiel der ersten Mannschaft in der Landesklasse am 12. Juni gegen den VfB Apolda mit in das Programm einbinden. „Der Spielplan ist aber gestrichen. Wir planen jetzt mit dem Wochenende vom 18. bis 20. Juni.“

OTZ/Jens Henning