Steffen Richter favorisiert Playoffs

01.12.20   Der Möhre-Trainer zu Zwangspause in der Landesklasse in der OTZ+

»»»OTZ+

Stadtroda „Natürlich fehlt mir der Fußball. Alles andere wäre gelogen“, sagte Stadtrodas Trainer Steffen Richter vom Tabellenvierten der Landesklasse, Staffel 1, FSV Grün-Weiß Stadtroda.

Die Corona-Zwangspause auch im Amateur-Fußball hinterlässt auch bei ihm schon erste Entzugs-Erscheinungen. Das überrascht aber nicht wirklich.

„Wenn man wie ich so lange mit dem Fußball zu tun hat, fehlt einem schon das regelmäßige Treffen mit der Mannschaft, das regelmäßige Kräftemessen an den Wochenenden“, sagte Richter.

Dass vielleicht schon Ende Januar 2021 die ersten Fußballspiele ausgetragen werden, bezweifelt er. „Wir haben jetzt erst einmal die Gewissheit, dass es in diesem Jahr keine Spiele mehr gibt und auch nicht vor dem 20. Januar wieder gespielt wird.“

Eine Fortsetzung des Spielbetriebes im Februar würde wohl nur auf Kunstrasenplätzen gehen. „Dann müsste der Verband die Vereine sensibilisieren, ihre Heimspiele auf Kunstrasenplätzen auszutragen. Sonst hätten wir gleich wieder eine Flut von Spielabsagen und Spielausfällen, weil das Wetter nicht mitspielt.“

Richter favorisiert das Modell, die Hinrunde zu Ende zu spielen und danach die Saison mit einer Play-off-Runde fortzusetzen.

Für die Playoffs gibt es auch mehrere Optionen, „die würden sich danach richten, wie viel Zeit man noch hat bis zum regulären Saisonende.“

Da könnte die erste Hälfte einer Liga eine Meister-Play-off spielen, die andere Hälfte ein Abstiegs-Play-off. In anderen Sportarten werde diese Form schon seit langem praktiziert.

Verschiedene Modelle denkbar

„Für den Fußball wären das natürlich gravierende Veränderungen. Normal wäre eine Saison mit Hin- und Rückrunde und dann steht der Meister fest. Vielleicht sollten wir aber gerade jetzt umdenken. Dieses zweistufige Modell mit dem Play-off bietet aus meiner Sicht viele Vorteile. Man könnte mehr Zuschauer anlocken“, sagte Richter.

Seine größte Sorge gilt momentan den Jugendlichen im A- und B-Junioren-Alter. „Dieser Altersbereich ist schon immer ein schwieriger gewesen. Wenn jetzt für diese Altersgruppen keine regelmäßige Angebote gemacht werden, könnten uns die 15- bis 19-Jährigen verloren gehen. Wir müssen uns ja nichts vormachen. In diesem Alter kommt die erste Freundin, da trinkt man das erste Bier. Da sind plötzlich andere Dinge wichtiger als der Fußball. Am Ende sagen sich die Jugendlichen, dass es doch reicht, am Freitag mit Kumpels auf den Bolzplatz zu gehen und ein wenig zu kicken.“

Für die Stadtrodaer kommt die Pause gar nicht so ungelegen. Einige Spieler befinden sich nach Verletzungen in der Reha oder im Aufbau. Auch der Trainer genießt als junger Vater die freie Zeit.

(Jens Henning/Ostthüringer Zeitung)