Zweite Nullnummer für GWS

15.10.20   Spielbericht von OTZ+

OTZ+

Gut, wenn man wie die SG VfR Bad Lobenstein mit Sebastian Mai einen Unterschiedsspieler in ihren Reihen hat. Am Sonnabend reichte dem 32 Jahre alten Stürmer für seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 (59.) im Spitzenspiel der Landesklasse, Staffel 1 gegen den FSV Grün-Weiß Stadtroda eine halbe Chance.

Eigentlich hatten die Gäste im Strafraum numerische Überlegenheit. Drei Grün-Weiße standen Sebastian Mai gegenüber. Doch der Torjäger kam nicht nur mit dem Kopf an den Ball, sondern mit dem Fuß. Dann war es auch schon passiert. Die Bad Lobensteiner führten. Das Tor wurde zum Knackpunkt der Partie. Am Ende bejubelte die Mai-Truppe sogar ein 3:0 gegen den bisherigen Tabellenführer.

Das 2:0 (65.) durfte sich auch Mai gutschreiben lassen. Dem dritten Tor durch Victor Ernst nach 82 Minuten ging ein Konter voraus. Die Bad Lobensteiner kletterten in der Tabelle ganz nach oben.

Auch das vierte Duell in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Bad Lobenstein ging an den Gastgeber. Den Stadtrodaern blieben vor ihrer Rückfahrt nur schöne Worte und nett gemeinte Komplimente für eine dominante erste Halbzeit.

Stadtroda verpasst Führung

In den ersten 45 Minuten hätte der Gast 2:0 oder 3:0 führen können. Doch die Grün-Weißen bauten mit jeder vergebenen Chance den Gegner auf. „Wir haben dem Gegner Selbstvertrauen eingeflößt. Wer mit dem Pausenpfiff die Sportanlage verlassen hätte, hätte nie gedacht, dass Bad Lobenstein noch 3:0 gewinnt. Aber so ist das nun mal im Fußball. Du musst jede Aktion konsequent bis zum Ende durchspielen. Das haben wir heute nicht geschafft“, sagte ein enttäuschter Stadtrodaer Trainer Steffen Richter.

Auch vor dem 0:1 und dem 0:2 hätte der Gast treffen müssen. Doch die Stadtrodaer Offensive brachte den Ball nicht im Kasten unter. Es setzte die zweite Nullnummer in der Spielzeit 2020/21.

Richters Spielanalyse der 90 Minuten von Bad Lobenstein ähnelte der vom Spiel seiner Mannschaft bei der BSG Chemie Kahla. Auch das ging verloren – mit 0:1. Und auch da hatten alle Beteiligten nach der Partie gemeint, das Spiel niemals verlieren zu dürfen.

Die Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Tor fehlt dem aktuellen FSV-Jahrgang. Das bewies auch die Partie in der Vorwoche gegen den VfB 09 Pößneck. Da reichte es nur zu einer schmalbrüstigen 1:0-Pausenführung, obwohl Gelegenheiten für ein 2:0 oder 3:0 vorhanden waren.

Richter wagte einen Blick in die Zukunft und die Hoffnungen des Vereins, vielleicht mal wieder Verbandsliga zu spielen. „In der Verbandsliga bekommst du bei weitem nicht so viele Möglichkeiten wie noch in der Landesklasse.“

Großartige Umstellungen will und wird Richter in den kommenden Spielen nicht vornehmen. „Wir müssen uns in den bestimmten Momenten noch verbessern. Dann erleben wir alle ruhigere Nachmittage.“