Grün-Weiß Satdtroda siegt 3:1 (2:1) über Jena-Zwätzen.

04.11.19   OTZ+ Spielbericht

Thomas Wolter befand sich am Sonnabend in der Gewissensbredouille, als er der Partie zwischen Grün-Weiß Stadtroda und dem SV Jena-Zwätzen beiwohnte. Dass der 39-Jährige etwas hin und her gerissen war, hing mit seiner kickenden Vergangenheit zusammen, schließlich war er einst Spieler und auch Trainer beim SV Jena-Zwätzen. Sein bester Freund ist jedoch ein gewisser Peter Dauel, der das Amt des Co-Trainers nun bei der Möhre innehat. Ergo: verzwickte Situation. Wolter zog sich aus strategischen Gründen dann in den vermeintlichen „Familienbereich“ des Roda-Stadions zurück, wo sich viele ehemalige Spieler mit ihren Partnerinnen und eben auch Kindern tummelten. Hier sei er auf neutralem Boden, weit genug entfernt von der Stadtrodaer Bank, die sich ein paar Meter weiter weg befand und auch jenseits der mitgereisten Fans aus Jena, die auf der kleinen Tribüne auf der gegenüberliegenden Seite das „Wir-Gefühl“ beschworen.

Als nun der ehemalige Zwätzen-Coach in der Halbzeit über die zwei Seelen in seiner Fußballer-Brust sinnierte, stand es 2:1 für die Hausherren. In der 16. Minute hatte Maximilian „Miro“ Klose für Grün-Weiß getroffen, doch nur drei Minuten später glich Markus Strobel für das Team von Daniel Sander aus. Strobel hatte einen Pass von Stadtrodas Kapitän Karl Grohs abgefangen und eiskalt verwandelt. Der weiterhin angeschlagene Grohs bildete zusammen mit Florian Klinger die Stadtrodaer Innenverteidigung. Und es war der Kapitän, der sein Team dank eines Elfmeters (36.) erneut in Führung brachte. „Damit hatte er seinen Fehler wieder ausgebügelt und auch Verantwortung übernommen. Ganz stark“, lobte Trainer Steffen Richter, dessen Team bevorzugt Kurzpassspiel und Ballbesitz darbot, während Zwätzen anfangs auf Pressing setzte.

Es war eine durchaus leidenschaftliche Partie, die im zweiten Akt jedoch etwas verflachte, da Kampf und auch Krampf dominierten. Die Hausherren hatten jedoch ein deutliches Mehr an Chancen, während Zwätzen durchaus couragiert versuchte, die Partie noch zu drehen – wenn auch letztlich vergebens. „Wir waren kaum präsent, hatten kaum Zugriff“, monierte Daniel Sander, während die Vengaboys aus der Stadtrodaer Kabine dröhnten.

„Ich bin sehr zufrieden. Insbesondere die Art und Weise hat mir imponiert. Meine Mannschaft hat sich reingehauen, sie wollte heute siegen. Das hat man gemerkt“, resümierte Steffen Richter, der auch das strukturierte Agieren seiner Mannen lobte. Und Thomas Wolter? Der gab den Diplomaten: „Ich hätte mir ein rassiges Unentschieden gewünscht.“

Markus Schulze/OTZ